Ehrgeiz ist geil

Caren Battaglia schrieb <<Wer sich als Eltern an den Rand der Gesellschaft katapultieren möchte, kann es ja mal mit dem Satz «Gute Noten finde ich prima» versuchen. Problemlos gelingt der soziale Selbstmord auch, wenn man öffentlich sagt: «Wäre schon nicht schlecht, wenn mein Kind aufs Gymi käme.» Tja. Dann steht man da. Allein, geächtet, vorwurfsvoll beäugt. Denn wenn es eines gibt, das derzeit verpönter ist, als einer Katze eine Konservendose an den Schwanz zu knoten, dann: Ehrgeiz.>>


Ein kürzlicher Vorfall lässt mich grübeln! Ja, hinter jedem Leistungssportler, aber auch Künstler oder Akademiker steht eine Chua Mom oder ein Agassis Vater.

Wo wenn nicht auf der elterlichen Ebene bilden sich beim Thema Ehrgeiz mehr Reibungsfläche? Eltern wollen stets das beste für ihre Sprösslinge. Manche Eltern sollten sich einfach spätestens dann, wenn Sie ein Teamsportler im Haus haben, aber seinen Teamkollegen keinen "Erfolg" oder ein positives Erlebnis gönnen, fragen; ob Sie nicht lieber die Eltern eines Individualsporlers wären.

Sprich, ist Hockey wirklich euer Sport ?? Wenn ihr nichts Positives für die Team-Atmosphäre beisteuern könnt, sollte euer Kind vielleicht doch lieber ein Pro werden. Sich anstelle von Auston Matthews, lieber Jordan Spirth zum Vorbild nehmen. Ich mein ja nur, man kann ja mal darüber nachdenken.


Man braucht mindestens 10.000 Stunden, um in einem Sport oder an einem Instrument souverän zu werden. Das sagte Kindheitsforscherin Elschenbroich, in einem Interview zu Spiegelonline.
Sollte jemand ein Kind kennen, das ohne Gemurre in diesem Masse übt: Bitte bei Welt der Wunder anrufen.

Fakt ist, für Erfolg braucht es Ehrgeiz.
Dieser sollte vom Kind ausgehen und von den Eltern am Leben erhalte werden.

Vater Agassi hat seinen Sohn André, aber auch seine weiteren 3 Kinder, anscheinend 2'500 Bälle am Tag schlagen lassen und die Töchter von Amy Chua mussten täglich 3h Klavier, resp. Geige üben. Das elterlicher Ehrgeiz und viel, ganz viel Übung zum Welterfolg führen kann, aber nicht garantiert ist, sieht man bei denn Familien Chua und Agassi.
Nachzulesen in denn Büchern <<Battle Hymn of the Tiger Mother>>  und <<The Agassi Story>>

Lulu die jüngere der Chua-Rubenfeld Schwestern hat erfolgreich gegen die strenge Erziehung ihrer Mutter rebelliert. Sophia ist der Sprung geglückt, Sie gab bereits mit 14 Jahren ihr Debüt als Solistin in der Carnegie Hall.
Das die strenge von Mike Agassi, seinen Sohn Andrè zum erfolgreichen Tennisspieler und Olympiasieger machte, ist bekannt.


Es wäre heuchlerisch, würde ich sagen: "Wir sind ehrgeiz-Frei!" Sind wir, ich nicht. Denn gute Schulleistungen sind das A und O. Hart, aber wahr ist, dass ein Hochschulabschluss das Risiko, arbeitslos zu sein, im Vergleich zu anderen Abschlüssen halbiert. Das kann man beklagen, aber nicht ändern. Darüber weg zu kuscheln bringt niemandem etwas.

Ich begehe also gerne sozialen Selbstmord und begebe mich an den Rand der Gesellschaft. Das Gymi, das wäre schon fein. Wenn der Nachwuchs, mit der Matura in der Tasche, dann lieber in einer Strohhütte am Strand von irgendwo am schönen blaugrünen Meer wohnt und sich von der Hand in den Mund durchschlägt, ist mir das recht.

Ja ich habe euren Aufschrei gehört! Seit nunmehr drei Jahren texte ich euch mit Hockey voll, wie viel Zeit wir alle darin Investieren, von den Kosten ganz abgesehen. Ja, ja Sport das ist die Lösung für alles bei uns. Was bis anhin nur nie erwähnenswert war, das Sport nur mittel zum Zweck ist. Wir wollen keine Profisportler, wir wollen unseren Kindern einen Ausgleich liefern, welcher sich positiv auf ihr Leben auswirkt.
Es durfte zudem lieber kein Individualsport sein. Neben dem gesundheitlichen Aspekt, kommen beim Teamsport noch weitere sehr lobenswerte Eigenschaften hinzu.

Gemeinsam Spass haben und neue Freunde finden. Im Sportverein bilden sich oft Freundschaften fürs Leben. Neben sportartspezifischen Techniken und Bewegungsabläufe lernen Kinder und Jugendliche, Teamfähigkeit, Respekt, Toleranz und Fairplay, grundlegende Aspekte einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung. Weiterer Lernprozess, die Entwicklung von sozialen Kompetenzen, zum Beispiel wie man Siege und Niederlagen verarbeitet. Das ist darum sehr wichtig, weil es sich auf unzählige Lebenssituationen im Beruf, im Alltag und in der Familie übertragen lässt. Im Mannschaftssport gilt es nicht nur für sich, sondern auch für seine Teamkollegen Verantwortung zu übernehmen. So gewinnt man gemeinsam und verliert man gemeinsam. Was in unserem Fall noch hinzukommt, Durchhaltevermögen! Denn im Gegensatz zur Schule und dem Schulstoff, müssen sich die Bors im Sportverein anstrengen, um denn Anschluss nicht zu verlieren.


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